Was ist der Unterschied von persönlicher Präsenz zur Therapie online?
Menschen die sich für eine therapeutische Unterstützung entscheiden, müssen teilweise dafür großen Mut aufbringen. Therapie bedeutet zunächst, sich mit seinen Ängsten, Problemen und Sorgen einem unbekannten Gegenüber anzuvertrauen. Genau das, was eigens abgelehnt wird, offen zu benennen, nichtwissend was auf einen zukommt.
Bisher fand dies in der jeweiligen Praxis des Therapeuten statt. Diese Räume sind entsprechend eingerichtet und dienen allein dem Zweck der therapeutischen Unterstützung. Die vorgefundene Atmosphäre spiegelt den Therapeuten in seiner Einstellung und Arbeit tendenziell wieder. Dieser erste Eindruck ist für viele Patienten eine Erleichterung. Können sich die Patienten mit der neuen Umgebung identifizieren, ist es ihnen leichter möglich, sich auf den Therapeuten sowie den Verlauf einer Therapie einzulassen. Der Patient kann sich fernab der gewohnten Umgebung besser auf sich, seine Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse fokussieren. Raus aus den üblichen vier Wänden ist es leichter sich auf eine Reise zu sich selbst mit Ziel Gesundheit und Wohlbefinden zu machen. Das neue Umfeld ermöglicht Impulse besser anzunehmen und neue Lösungen zu entdecken.
So war Therapie bisher.
Die neuen Medien und technischen Möglichkeiten haben die Form von Therapie und Beratung verändert. Nun muss man nicht zwangsläufig auf einen Experten im näheren Umkreis zurückgreifen, sondern kann die Empfehlung fernab konsultieren. Dem ersten Eindruck dient die Homepage, der Auftritt in den sozialen Medien, Rezessionen oder Veröffentlichungen. Wünscht man sich genau diesen Ansprechpartner wird ein online Termin vereinbart. Face to face kommt es einem live Termin schon sehr nahe. Therapeutische Interventionen und Strategien können bestens ebenso auf diesem Wege vermittelt werden als bisher. Doch wie fühlt sich der Patient? Er sitzt zuhause am gewohnten Küchentisch oder im Arbeitszimmer, der Alltag liegt noch in der Luft, möglicherweise springen Familienmitglieder im Haus herum. Ist es dem Patienten in dieser räumlichen Umgebung überhaupt möglich, sich zu öffnen oder gar Neues zuzulassen? Die Erfahrung zeigt „JA“.
Durch diese Umstände findet der Patient gleich zu Beginn zwei möglicherweise neue Stärken. Absolute Selbstständigkeit und Fokussierung. Man hat selbst für einen geeigneten Raum und entsprechend Ruhe zu sorgen sowie das eigenständige Konzentrieren auf den Augenblick des therapeutischen Inputs, am üblichen Schreibtisch. Dadurch findet von Moment eins an Bewusstwerdung dieser beiden eigenen Stärken statt. Welche nicht für jeden Menschen selbstverständlich sind. Ich sorge für mich und ausreichend Ruhe am Onlinetermin.
Neue Eindrücke durch eine fremde Umgebung fallen ebenfalls weg. Für manche bringt ein Termin über Display oder Monitor auch die notwendige Distanz, die es benötigt um sich zu öffnen. Es fällt vielen leichter dadurch besser bei sich zu bleiben. Wie möchte ich meinen Onlinetermin gestalten? Die Atmosphäre kann ganz nach den persönlichen Wünschen gestaltet werden. Ein Duft, Kissen, Kristalle, eine Katze die um die Füße streicht, Kerzen, die Lieblingsjogginghose. Egal was, alles was hilft, um sich auszudrücken und immer näher bei sich zu sein. Dadurch erhält auch der Therapeut einen ganz persönlichen Eindruck von seinem Patienten.
Therapie ist ein Fließen, ob über zwei Meter oder 2.000 km. Das ist letztendlich total gleichgültig. Das Ziel ist immer eines, Gesundheit und Wohlbefinden durch Heilung und Wachstum.
Egal ob online Aufstellungen, Emotionscode, Beratungen, Energiearbeit, Gesprächs- oder Traumatherapie, alles ist möglich.
In diesem Sinne, haben Sie ein wenig Mut und nutzten Sie ggf. auch Therapieangebote über die neuen Medien.
Herzlichst, Alessandra Königsberger